Die Vatikanischen Gärten, ein wahres Juwel des Vatikans, sind ein Ort der Ruhe und Spiritualität. Sie wurden im 13. Jahrhundert unter Papst Nikolaus III. (1277-1280) gegründet und dienen seitdem als private Gartenanlage für die Päpste. Die Gärten erstrecken sich über etwa 22 Hektar und repräsentieren etwa 50% der Fläche des Vatikanstaates.
Während der Renaissance wurden die Vatikanischen Gärten von berühmten Künstlern wie Donato Bramante und Raffael weiterentwickelt. Sie gestalteten die Gärten als Ort der Kontemplation und Inspiration und fügten zahlreiche architektonische Elemente hinzu, die noch heute erhalten sind.
In der Barockzeit wurden die Vatikanischen Gärten weiter ausgebaut und erhielten ihren heutigen Charakter. Der berühmte Architekt Gian Lorenzo Bernini gestaltete während dieser Zeit einige der prächtigsten Brunnen und Wasserspiele der Gärten.
Die verschiedenen Bereiche der Gärten
Der italienische Garten: Der italienische Garten ist geprägt von geometrischen Formen, strengen Linien und einer ausgeprägten Symmetrie. Hier finden sich zahlreiche Terrassen, Hecken und Wasserspiele, die eine harmonische Atmosphäre schaffen.
Der französische Garten: Der französische Garten zeichnet sich durch seine Eleganz und seinen formellen Stil aus. In diesem Bereich finden sich prächtige Blumenbeete, geschnittene Hecken und kunstvoll gestaltete Skulpturen.
Der englische Garten: Der englische Garten steht im Kontrast zu den formalen italienischen und französischen Gärten. Hier liegt der Fokus auf einer natürlicheren Gestaltung, mit sanften Hügeln, weitläufigen Wiesen und einer Vielzahl von Pflanzen und Bäumen, die den Garten zu einer malerischen Landschaft machen.
Die Flora und Fauna der Vatikanischen Gärten
Bäume und Pflanzen: Die Vatikanischen Gärten sind Heimat einer beeindruckenden Vielfalt an Bäumen, Sträuchern und Blumen. Hier finden sich unter anderem Zypressen, Pinien, Palmen, Magnolien und Oleander. Die prachtvollen Blumenbeete sind im Frühling und Sommer besonders farbenfroh und werden sorgfältig gepflegt.
Tierwelt: Die Gärten sind auch ein Rückzugsort für eine Vielzahl von Tieren, darunter Vögel, Eichhörnchen und Igel. Der Vatikan hat sogar einen eigenen Bienenstock, dessen Honig als Delikatesse gilt.
Kunst und Architektur
Brunnen und Wasserspiele: Die Vatikanischen Gärten sind bekannt für ihre zahlreichen Brunnen und Wasserspiele, die im Laufe der Jahrhunderte von berühmten Künstlern und Architekten entworfen wurden. Einige der bekanntesten Brunnen sind der Fontana dell’Aquilone, der Fontana della Galera und der Fontana della Pigna.
Skulpturen: In den Gärten sind auch viele beeindruckende Skulpturen zu finden, die verschiedene Epochen und Stile repräsentieren. Dazu gehören antike Statuen, Renaissance-Kunstwerke und moderne Skulpturen, die zusammen eine einzigartige Atmosphäre schaffen.
Gebäude und Pavillons: Die Vatikanischen Gärten beherbergen auch eine Reihe von Gebäuden und Pavillons, die im Laufe der Jahrhunderte erbaut wurden. Dazu gehören die Casina Pio IV, die heute die Päpstliche Akademie der Wissenschaften beherbergt, und der Palazzetto del Belvedere, der als Residenz für hohe Würdenträger dient.
Die Vatikanischen Gärten besuchen
Die Vatikanischen Gärten sind nicht für die Öffentlichkeit frei zugänglich, können aber im Rahmen einer geführten Tour besichtigt werden. Tickets müssen im Voraus gebucht werden und beinhalten meist auch den Eintritt zu den Vatikanischen Museen und der Sixtinischen Kapelle.
Führungen durch die Vatikanischen Gärten werden in verschiedenen Sprachen angeboten und dauern etwa zwei Stunden. Die Führungen bieten einen Einblick in die Geschichte, Kunst und Architektur der Gärten und ermöglichen den Besuchern, die atemberaubende Schönheit dieses Ortes in Ruhe zu genießen.
Die Gärten von Castel Gandolfo
Nicht weit von Rom entfernt, in der malerischen Stadt Castel Gandolfo, befindet sich die päpstliche Sommerresidenz. Seit 2014 sind auch die Gärten dieser Residenz für die Öffentlichkeit zugänglich. Die weitläufigen Gärten bieten einen atemberaubenden Blick auf den Albaner See und sind ein wahres Refugium der Ruhe und Schönheit.
Die Sommerresidenz der Päpste in Castel Gandolfo wurde im 17. Jahrhundert erbaut und dient seither als Rückzugsort für die Päpste während der heißen Sommermonate. Die Residenz und die umliegenden Gärten wurden von namhaften Architekten wie Carlo Maderno und Gian Lorenzo Bernini gestaltet und sind ein beeindruckendes Beispiel für barocke Architektur und Gartenkunst.
Die Gärten von Castel Gandolfo sind geprägt von weiten Rasenflächen, schattigen Laubengängen und einer Vielzahl von Pflanzen und Blumen. Zu den Höhepunkten zählen der Giardino della Madonnina, der Giardino del Belvedere und der Giardino delle Rose. Hier können Besucher die faszinierende Mischung aus formellen Gartenanlagen, antiken Ruinen und natürlicher Schönheit genießen.
Besichtigung der Gärten von Castel Gandolfo
Die Gärten von Castel Gandolfo können im Rahmen einer geführten Tour besichtigt werden, die in der Regel etwa zwei Stunden dauert. Tickets müssen im Voraus online gebucht werden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, auch das Innere der päpstlichen Residenz und das Astronomische Observatorium der Vatikanischen Sternwarte zu besichtigen.
Ein Besuch der Gärten von Castel Gandolfo ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, die Schönheit der päpstlichen Sommerresidenz zu erleben und gleichzeitig die malerische Umgebung des Albaner Sees zu genießen.
Ende und FAQs
1. Sind die Vatikanischen Gärten für Rollstuhlfahrer zugänglich? Ja, die Vatikanischen Gärten sind weitgehend rollstuhlgerecht, obwohl es einige Bereiche mit unebenem Gelände und Stufen geben kann. Es ist ratsam, im Voraus mit dem Veranstalter der Führung zu klären, ob eine rollstuhlgerechte Route angeboten wird.
2. Kann man in den Vatikanischen Gärten picknicken? Nein, Picknicken ist in den Vatikanischen Gärten nicht erlaubt. Es gibt jedoch in der Umgebung der Gärten zahlreiche Möglichkeiten, etwas zu essen oder zu trinken.
3. Sind Fotografieren und Filmen in den Vatikanischen Gärten gestattet? Fotografieren und Filmen für den persönlichen Gebrauch sind in den Vatikanischen Gärten erlaubt. Allerdings ist es untersagt, professionelle Foto- oder Filmausrüstung mitzubringen, ohne vorherige Genehmigung einzuholen.
4. Gibt es eine bestimmte Kleiderordnung für den Besuch der Vatikanischen Gärten? Auch wenn es für den Besuch der Vatikanischen Gärten keine strenge Kleiderordnung gibt, wird dennoch erwartet, dass Besucher angemessene Kleidung tragen. Schultern und Knie sollten bedeckt sein, und es wird empfohlen, bequeme Schuhe für die Führung zu tragen.
5. Wie gelangt man zu den Vatikanischen Gärten? Die Vatikanischen Gärten sind Teil des Vatikanstaates und befinden sich in der Nähe der Vatikanischen Museen. Sie können die Gärten bequem mit der U-Bahn (Linie A) bis zur Station Ottaviano erreichen. Von dort sind es etwa 10 Minuten zu Fuß zum Eingang der Vatikanischen Museen, wo die Führungen durch die Gärten beginnen.
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